Statusupdate zu meinem Kampf gegen Diskriminierung

Statusupdate: Ich komme jetzt endlich dazu, die Mails und Nachrichten der letzten 10 Tage abzuarbeiten. Leider staute sich einiges an, da mir die ganze Thematik momentan über den Kopf hinaus zu wachsen scheint. Heute habe ich immerhin Energie, mich den Mails zu widmen, nachdem mir meine Psychiaterin gestern Mut zusprach. Ich entschuldige mich allgemein und präventiv bei allen, die noch auf Antwort von mir warten, sei es per Mail oder Socialmedia.. Ich brauche nur etwas Zeit!

Eigentlich wäre hier ein Hashtag zwecks Sortierung mal ganz praktisch – Ideen, anyone? Allerdings finden sich alle Details zum Thema und die hier veröffentlichten Beiträge mittlerweile auch öffentlich einsehbar auf meinem Blog www.aspienaut.de und auf meiner FB-Pinwand. Daher gehe ich nun nicht auf den kompletten Sachverhalt ein, sondern nenne lediglich die Updates. Im Blog kann man sich dahingehend einlesen.

Zurück zur Angelegenheit..

Bislang wartete ich noch auf Antwort von:

• Landwirtschaftskammer,
• Autismus – einfach anders e.V.
• Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V.

Die heiß ersehnte Antwort der Landwirtschaftskammer NRW liegt mir nun auch vor. Leider, ohne auf die Thematik der offensichtlichen #Diskriminierung eingegangen zu sein, die ich detailliert schilderte.

Die Antwort war sehr knapp und nicht zielführend, bzw. führte am Thema vorbei:

[..] vielen Dank für Ihre Anfrage. Als Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber informieren wir Betriebe rund um die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.

Betroffene Menschen können sich an den Integrationsfachdienst wenden. Dieser begleitet und unterstützt Menschen mit Behinderung im Berufsleben.[..]

Der ifD ist natürlich wieder eine passende Idee. Dennoch hakte ich bzgl. der geschilderten Diskiminierung nach und bleibe am Ball:

[..] vielen Dank für Ihre Antwort. Mit dem ifD stand ich bereits an meinem Studienort in Kontakt.

Viel mehr interessiert mich akut aber, ob der vorliegende, von mir geschilderte Fall der offensichtlichen Diskriminierung keinerlei Relevanz für die LWK hat? Immerhin sind Anwälte und Medien bzw diverse Inklusionsvereine bereits eingeschaltet und das Echo über diesen Vorfall schlägt große Wellen.
Betreibt die LWK keine interne Stelle zur Aufarbeitung von Diskriminierung seitens ihrer Mitglieder-Betriebe gegenüber Bewerbern?[..]

Bei der lieben Antwort von “Autismus – einfach anders e.V.” tut es mir gerade richtig leid, dass ich nicht eher in mein Postfach schaute. Zumindest kann man sich dort mit Gleichgesinnten vernetzen, die unter selbigen Problem im Leben leiden. Werde dort sicher die Selbsthilfegruppe aufsuchen. Allerdings ist das eher mittel- bis langfristig orientiert und ganz ehrlich, würde eine SHG mir gerade zu viele Ressourcen rauben – leider.

Etwas enttäuscht bin ich zudem von “Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V.”. Aber hatte wohl einfqach zu viel erwartet, als man mir die Stelle in der Autismusgruppe empfohlen hatte. Hier verwies man lediglich auf die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die ich bereits informierte. Zudem wies man auf die Beratungsstellen hin, die ich aufsuchen solle.

Leider, so habe ich schon sehr früh festgestellt, befassen sich die wenigen Beratungsstellen, die die Antidiskriminierungsstelle in meiner Gegend listet, nahezu ausschließlich mit Thematiken zur Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder religiöser Hintergründe. Dort fühle ich mich nicht aufgehoben und ehrlich gesagt auch nicht wohl mit meiner Angelegenheit.

Jedoch fand ich nun eine Beratungsstelle, die den Namen “Bundesverband Psychiatrieerfahrener e.V.” trägt. Die werde ich zumindest auf die Liste setzen – immerhin ist sie die einzige Beratungsstelle, die das Thema psychische und seelische Erkrankungen behandelt. Ob sie jedoch in meinem Fall geeignet ist, wird sich zeigen.

Zu den Antworten der anderen, genannten Institutionen äußerte ich mich bereits im letzten Beitrag, am 26. Januar.

Ich halte all das bewusst öffentlich, in der Hoffnung, weiter Zuspruch und vielleicht auch andere Betroffene für meinen Kampf gegen Diskriminierung zu gewinnen. Der Weg ist steinig, der Kampf schwer. Über Mitstreiter wäre ich sehr erfreut. Gemeinsam erreicht man mehr.

#Diskriminierung #autismus #Schwerbehinderung #jobsuche #unfreiwilligarbeitslos

(Beitrag kopiert von meiner Facebookpinwand)

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Statusupdate zu meinem Kampf gegen Diskriminierung

Statusupdate bzgl. meiner Angelegenheit von vor einer Woche. Folgende Institutionen/Verbände und Personen schrieb ich nun an, bzw. legte ihnen meinen Sachverhalt dar (bin offen für weitere Empfehlungen!):

• Anwalt 1, Anwalt 2.
• Landwirtschaftskammer,
• Antidiskriminierungsstelles des Bundes,
• Autinom Essen,
• Autismus – einfach anders e.V.
• Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V.

Ich sage es mal vorsichtig.. die letzten beiden schrieb ich heute erst an und erwarte jetzt vorm WE sowieso keine Antwort mehr – das ist völlig ok. Bei den erstgenannten hielt man sich mit Reaktionen jedoch bislang zurück, bzw. reagierte nur nach telefonischer Nachfrage durch meine Freundin. Lediglich Anwalt 2 äußerte sich detaillierter. Den werde ich wohl nehmen. Werde aber weiterhin die Fühler ausstrecken und bin offen für Empfehlungen bzgl. eines Anwaltes, der Erfahrungen mit der Thematik “Diskriminierung von Schwerbehinderten bei der Jobsuche” hat.

Ganz ehrlich? Ich fühle mich alleingelassen, gerade da das Thema Diskriminierung ständig in den Medien präsent ist. Leider wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Die Thematik, einen Schwerbehinderten aufgrund seiner (nicht einschränkenden!) Diagnose wegen offensichtlicher Vorurteile abzulehnen, hat für manche Verbände/Institutionen offenbar weniger Priorität, als Themen, die die sexuelle Orientierung betreffen. Ich maße mir nicht an, die Probleme von Betroffenen kleinzureden – dennoch muss man den Eindruck haben, liegt der Fokus bei Antidiskriminierungsstellen eben überwiegend bei solchen Themen. Die Auswahl an Beratungsstellen, die die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hier bspw. konkret vorschlägt, spricht Bände.. Da fühlt man sich als Schwerbehinderter einfach nicht ernst genommen, gar verhöhnt!

Auch von der Kammer hätte ich mir mehr erhofft. Legt man etwa keinen Wert darauf, bzw. hat kein Interesse daran hat, wie ihre Mitglieder mit Bewerbern umgehen und dem Fakt, dass Bewerbungen seit einem Jahr konsequent ignoriert werden, sprich: Betriebe Bewerbungen eines Menschen, der Träger eines Schwerbehindertenausweises ist, offenbar kategorisch aussortieren? Ich werde da nächste Woche erneut nachhaken – und zwar so lange, bis man mir eine konstruktive und zielführende Antwort gibt.

Die Ultima Ratio ist für mich immer noch, den #WDR und die #WAZ ins Boot zu holen. Aber das ist wirklich der allerletzte Schritt, da ich mich dadurch auch persönlich in eine weitaus größere Öffentlichkeit begebe, als ich es hier auf Facebook bereits mache. Gerade im Netz ist das mittlerweile eine nicht zu verachtende Gefahr. Dennoch entschied ich mich bewusst dafür, diese Beiträge bereits “öffentlich” auf meiner Pinwand zu posten, da diese Thematik einfach nicht verschwiegen werden darf!

#diskriminierung #autismus #Schwerbehinderung #Jobsuche #landwirtschaftskammer

(Beitrag kopiert von meiner Facebookpinwand)

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Stand der Dinge

Wie im letzten Beitrag schon angekündigt, legte ich mir einen Fahrplan zurecht, um das aktuelle Anliegen zu bewältigen. Mittlerweile sind über den Vorfall informiert:

  • Anwalt
  • Landwirtschaftskammer
  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes
  • Autinom

Weitere Vereine/Einrichtungen, die sich dem Thema Autismus, Inklusion und Diskriminierung verschrieben haben, folgen noch. Missstände dürfen nicht mehr totgeschwiegen werden, sondern müssen ans Tageslicht gelangen, auch wenn es für manche kleinkariert klingen mag. Dinge erscheinen oftmals erst relevant, wenn man selbst betroffen ist.

Ich kann nicht mehr schweigen, ich kann auch nicht mehr drüber hinwegsehen. Mir geht es hier primär nicht einmal mehr um die Absage der Stelle, sondern um die Umstände, wie es dazu kam.

Vor Jahren ermutigte mich mein damaliger Therapeut meine Hochschule wegen grober Unzulänglichkeiten in Sachen Inklusion zu verklagen. Bekam zudem Rückenwind von der Sozialarbeiterin der Psychiatrie, in die mich das Studium letztendlich brachte. Leider fehlte mir damals jedwede Kraft und Motivation, mich einem solchen Verfahren zu stellen.

Was ich mir jedoch geschworen habe: Sobald ich wieder Kraft habe und mir jemand erneut auf diesem Wege Steine in den Weg legt, werde ich sämtliche Hebel in Bewegung setzen, dass diese Menschen aus ihren Handlungen für die Zukunft lernen.

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Bereit zum Kampf

“Vielen Dank für Ihre Anfrage an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.”

Der erste Punkt meiner Checkliste ist abgehakt. Mittlerweile fühle ich mich wieder gut, richtig gut. Ich habe ein Ziel, ich werde kämpfen.

Für morgen und die nächsten Tage gilt: Anwalt einschalten, den Vorfall bei der Landwirtschaftskammer melden, das Integrationsamt mit ins Boot holen, zudem Lokalmedien kontaktieren. Bis spätestens in einer Woche will ich alle Punkte abgearbeitet haben und weitere Schritte planen.

Ich bin es leid und werde nicht mehr schweigen oder es sang und klanglos hinnehmen, von potentiellen Arbeitgebern und Personalabteilungen trotz bester Voraussetzungen aufgrund altbackener Vorurteile als ungeeignet abgestempelt zu werden.

Ab jetzt werden schwere Geschütze aufgefahren. Wenn es sein muss, darf die Sache gern vors Arbeitsgericht gehen und aufquellen wie ein ranziger Hefeteig, der sich richtig eklig und stinkend in jede noch so kleinste Fuge hineinsetzt. Allein schon die Nichtvergleichbarkeit des nachträglich (nach bereits erfolgter Jobzusage) unter fadenscheinigen Ausreden eingeschobenen Einstellungstests und das Wissen und Ignorieren meiner Behinderung und des Schwerbehindertenausweises sind offenbar massive Verstöße, gegen die ich als Betroffener rechtlich vorgehen kann – und werde!

Finde es erstaunlich, welche Wellen des Zuspruchs der Fall jetzt schon bekommt.. Das bekräftigt mich einfach ungemein, hier beherzt mit aller Kraft zu kämpfen!

Ja, ich halte diese Thematik bewusst öffentlich, weil ich hier nicht nur für mich kämpfe, sondern letztendlich für unzählige Betroffene, die trotz bester Qualifizierung absolut keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, weil sich viele Arbeitgeber auch im Jahr 2024 einen Kehricht um Inklusion und Gleichstellung scheren. Ich schwieg einfach viel zu lang. Damit ist jetzt Schluss!

Ich bin Ben und ich will wieder in meinem erlernten Beruf arbeiten.

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Absage..

Ich beziehe mich mit diesem Beitrag auf meinen Beitrag von vor 8 Tagen: https://aspienaut.de/?p=620

Ein aktuelles Update zur Thematik, da ich eben die Info erhielt:

Absage, weil das Gesamtbild einfach nicht stimme. (Dazu möge man bitte einen Blick in den Beitrag von vor einer Woche werfen. Man gab mir sogar schon mündlich eine Zusage!)

So, kurzer Abriss zum Verlauf:

Ich habe vor einer Woche den Test gemacht, hatte das Gespräch mit der Personalleiterin und ging mit einem massiv unwohlen Gefühl aus der Sache raus. Die Dame wirkte zwar nett, aber man merkte ihr immer an, dass sie einen fragenden Blick auflegte, wenn ich sprach. Irgendwie war eine ganz komische Stimmung im Raum.

Es fing an mit einem Persönlichkeitstest. Dazu gehörten Fragen a la “wie würde ihr Umfeld ihre Zuverlässigkeit bewerten?”, “wofür würden sie sich entscheiden: Ein Gedicht oder ein Gewehr”, “fühlen sie sich anderen Menschen überlegen”, “Wären sie lieber Förster oder Lehrer” und viele andere Fragen, die ich leider nicht mehr im Gedächtnis habe. Die Beantwortung erfolgte per “ja”, “unentschieden” oder “nein” bzw zwischen der Wahl der möglichen Punkte. Für mich gab es oft Fragen, die ich nicht mit den vorgegeben Antwortmöglichkeiten beantworten konnte. Würde ich mich für ein Gedicht oder Gewehr entscheiden? Das – und viele andere Fragen – waren Fragen, deren Antwort ich erklären musste. Generell hätte ich zu jeder Frage sehr viel sagen können, weil sie teilweise sehr uneindeutig formuliert waren.

Anderes Beispiel: “Sinkt bei schlechtem Wetter ihre Laune UND ihre Arbeitsleistung?”. Antwortmöglichkeiten “ja”, “Unentschieden”, “nein”. Mein Gedankengang, den ich auch so erläuterte: Meine Laune sinkt, aber das hat keinerlei Einfluss auf meine Arbeitsleistung, jedoch steht dort “Laune UND Arbeitsleistung”, weshalb ich die Frage zwar – aufgrund der UND-Verknüpfung – mit Nein beantworten müsse, dies aber nicht der Realität entspricht, da zwar meine Laune sinkt, dies jedoch keinerlei Bezug zur Arbeitsleistung hat.

Dieses Beispiel steht stellvertretend für rund 50 % der Fragen im Test.

Insgesamt waren es ungefähr 5 Bögen mit je 20-100 Fragen. Zum Schluss folgten Fragen zur Mitarbeiterführung und Problemlösung als Vorgesetzter und eine mathematische Knobelaufgabe, für die man mir die Anleitung vorlas. Im Nachgang erfuhr ich, dass sie es Bemerkenswert fand, dass ich die Aufgabestellung ohne große Notizen direkt verinnerlichte – eine Thematik an der die meisten Bewerber bereits scheitern, wie sie mir sagte. Zudem rechnete ich in den vorgegebenen 10 Minuten mehrere alternative Lösungswege durch, was wohl auch nicht an der Tagesordnung ist.

Im Anschluss folgte noch ein Gespräch über meine Erwartungshaltung, mein Umgang mit Stress. Das Thema Asperger/Schwerbehinderung wurde nur rudimentär angeschnitten, wobei es anfangs erst hieß, dass man diesbezüglich Zweifel hätte.

Gut, der ganze Termin dauerte 2 1/2 Stunden und man versprach mir eine Rückmeldung in der folgen – also der aktuellen – Woche.

Das Warten war höllisch. Ich kann seit 5 Tagen nicht schlafen, mir ist nur noch schlecht, ich fange vor lauter Stress an spontan zu heulen, bin einfach nur fertig, weil ich mir diesen verdammten Job so sehr wünschte und so sehr hoffte, dass es klappte.

Heute dann der Anruf. Man entschied sich leider gegen mich. Auf meine Nachfrage, wie diese Entscheidung zustande kam, zumal man mir eine Woche zuvor noch eine mündliche Zusage erteilte und mich bereits auf der Vertragliche einschwor, wurde nur um den heißen Brei geredet. “DAS GESAMTBILD PASSE EINFACH NICHT” und sie sieht mich in einem anderen Umfeld, aber nicht dort. Ich solle den Kopf nicht hängen lassen.

(das in dem Kontext, dass man eine Woche zuvor bereits das vertragliche Regeln wollte, und mir die HR-Dame plötzlich Steine in den Weg legte, macht diese Aussage besonders pikant und zynisch.) Auf mein Nachhaken wurde nicht eingegangen. Ich wusste aber, dass das auf dem Mist der HR gewachsen war (RW) und sie plötzlich dazwischenfunkte. (siehe verlinkter Beitrag)

Ich versuchte sie zum Test zu fragen, aber sie wich aus. Ich blieb hartnäckig und ratterte meine Fragen runter:

“Darf ich fragen, an wievielen Asperger-Autisten der Test erprobt ist und wieviele damit erfolgreich eingestellt wurde?”

“Meine Absichten beim Test wären für sie vielleicht ersichtlicher gewesen, wenn man mir die Möglichkeit gegeben hätte, meine Antworten zu erläutern.

Man kann einen Autisten nicht nach denselben Kriterien bewerten, wie es bei neurotypischen Menschen der Fall ist – erst recht nicht mit einem Fragebogen, der einen Autisten regelrecht diskriminiert, weil die Fragen weder eindeutig formuliert sind noch Möglichkeit zur Erklärung einkalkuliert ist.

Sie haben bereits im Gespräch gemerkt, dass ich Anmerkungen zu diversen Fragen hatte, weil diese sich nicht mit einem einfachen Kreuz an einer vorformulierten Antwort beantworten lassen.

Meine Wahrnehmung und Auffassung sind völlig konträr zu deren eines neurotypischen Menschen, für den ein solcher Test zugeschnitten ist.

Ich zweifle das Testergebnis ernsthaft an und wage zu behaupten, dass ein solcher Test die Persönlichkeit eines Asperger-Autisten nicht korrekt widerspiegelt.”

“Es mangelt mir nicht an IQ. Ich kann lediglich nicht zwischen den Zeilen lesen und somit sind Psychotricks und Spielchen für mich nicht per se ersichtlich.

Aber dazu sagte ich Ihnen ja bereits, dass sowas in der Praxis kaum ins Gewicht fällt, wenn ich das Gegenüber kenne.”

“Ich verstehe nicht, wieso ein Test unter solchen Bedingungen nun meine Motivation, meinen Ehrgeiz, meine Noten und Leistungen, sowie das positive Feedback des Probearbeitens in den Schatten stellen soll.

Dieser Test hat Null Aussagekraft über mich und meine Leistung bei der Arbeit”

Ja, ich hatte mir ein grobes Skript zurechtgelegt, weil ich meinem Bauchgefühl vertraute und damit rechnete, diese Punkte ansprechen zu müssen. Nach der Absage ging es mir auch gar nicht mehr um die Stelle, sondern nur noch um Gerechtigkeit. In dem Kontext erwähnte ich meine weitere Vorgehensweise, nämlich dass ich die Angelegenheit nun anwaltlich prüfen lasse.

Daraufhin wurde sie ungehalten: Sie hätte mich auch gar nicht erst informieren brauchen, keifte sie mich an. (die Änderung der Tonlage war hier sehr, sehr eindeutig). Ich, dem Weinen nahe, legte auf und schaltete das Handy aus.

Ich werde nun tatsächlich den Sachverhalt der Antidiskriminierungsstelle melden und einen Anwalt einschalten. Mir geht es gar nicht mehr um diese Stelle in dieser Firma (da habe ich eh keinerlei Chancen mehr), sondern ausschließlich um Gerechtigkeit und der Tatsache, dass ich es leid bin, ständig von fremden Menschen pauschalisiert und drangsaliert zu werden. Einem Bewerber erst eine mündliche Zusage erteilen, ihn drauf einschwören, dass die Personalleitung wegen der vertraglichen Dinge anrufen wird und dann dieser offensichtliche Alleingang der HR (siehe verlinkter Beitrag von letzter Woche).. Das geht einfach gar nicht.

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Nach Jobzusage und Probearbeiten zum Einstellungstest

Ich habe nach fast einem Jahr des Bewerbens nun endlich einen Job in Aussicht – so dachte ich. Vor Weihnachten gabs ein positives Bewerbungsgespräch und ein Probearbeiten, das mir quasi die Türen in den Betrieb öffnete. Der Betriebsleiter sagte mir bereits inoffiziell zu. Nach Silvester kam dann quasi telefonisch die Bestätigung. Seitens Betriebsleiter und Betriebsführung kam man zu der Übereinkunft, auf das zweite Vorstellungsgespräch zu verzichten und direkt das Vertragliche zu regeln. Ich sollte am Tag drauf ein Telefonat der Personalabteilung erhalten, um die Formalitäten zu regeln.

Allerdings kam alles ganz anders. Die Dame fragte mich noch kurz zum Ablauf meiner Probetage, ich erläuterte meine Erlebnisse und Abläufe und bekräftigte meinen Wunsch nach der Stelle.

Entgegen der Ankündigung des Betriebsleiters, das Vertragliche zu regeln, nahm das Telefonat mit der HR einen komplett anderen Weg.. Sie war der Ansicht, dass man erstmal abklären müsse, ob ich überhaupt zu dieser Stelle passe (Zu mir: Abschlüsse mit Bestnoten: Abi im zweiten Bildungsweg und Ausbildung als Jahrgangsbester, IQ im 130er Bereich, Vorstellungsgespräch lief sehr positiv, Probearbeiten ebenso positiv).

Sie hatte – so sagte sie – ein Problem mit meinem Lebenslauf, der autismusbedingt eine Lücke von 10 Jahren in meinen 20ern aufweist. Auch das Thema Autismus bereitete ihr Zweifel und sie weiß nicht, ob ich der passende Kandidat bin (was ich im Probearbeiten ja bereits bewies und auch so als Rückmeldung erhielt). Kurzum: Statt eines Vertrages habe ich nun einen Termin für einen Einstellungstest – trotz Zusage des Leiters, der diese Zusage in Übereinkunft mit der Geschäftsführung traf.

Zynischerweise gab die Dame der HR die Info, dass der Einstellungstest ja völlig freiwillig sei. Klar, das Bewerben ist auch freiwillig – man kann es auch sein lassen und ist dann logischerweise aus dem Rennen.. wirklich zynisch! Vor allem angesichts der Tatsache, dass ich seit einem Jahr Bewerbungen schreibe und das meine ZWEITE Einladung überhaupt ist.

Ich hielt am Montag nochmal Rücksprache mit dem Betriebsleiter. Er konnte das Handeln der HR-Dame absolut nicht verstehen, zumal mit der Geschäftsführung bereits abgeklärt war, dass das Vertragliche geregelt werden sollte. Er war völlig entgeistert und riet mir nur, mich der Willkür der Dame zu stellen.

Ich bin massivst verunsichert und habe Angst vor dem, was mich Donnerstag erwartet.. Wenn meine Stimmung weiterhin so fällt, werde ich dort wohl mit einem Shutdown im Büro sitzen und stillschweigend den Test zerreißen oder in Tränen ausbrechen. Auch wenn mein Plan eigentlich ist, mit der Dame offen und ehrlich zu reden (damit habe ich im ersten Gespräch bei der Firma bereits sehr gepunktet) und sie zu überzeugen. Ich weiß, dass ich unter Stress keinerlei Test unter Normalbedingungen bestehen kann (Deshalb hatte ich im Studium Nachteilsausgleiche). Abgesehen davon, habe ich meine Toleranz und Fähigkeiten bereits im Probearbeiten unter Beweis gestellt.. Es ist gerade einfach alles so dermaßen verwirrend..

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