Mal was ganz anderes. Ein Repost meines Hauptblogs:
Der Brite Allen Gardner ist Asperger-Autist und durch seinen Sinn für die Details zu einem preisgekrönten Landschaftsarchitekten geworden. Als Gärtner mit Leib und Seele – und Asperger-Syndrom bringt er Geometrie und Botanik zusammen und schafft dadurch eindrucksvolle Gartenanlagen.
Für seine TV-Serie „Alan, der autistische Gärtner“ stellte er ein Team von fünf weiteren Asperger-Autisten zusammen. Durch ihre Spezialinteressen kompensieren sich die Defizite des Einzelnen und das Team stellt sich Aufgaben, mit denen Autisten von Natur aus ihre Probleme haben. Typisch für Autisten: Jeder einzelne ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet, hat aber starke Probleme, die oftmals Barrieren für ein geregeltes Leben darstellen. Gemein ist ihnen jedoch die Liebe für Gärten und Pflanzen.
Die Serie läuft Mittwochs um 21:15 auf TLC. Alternativ findet sich ein Stream auf der Webseite des Senders, der jedoch nur die erste Folge zeigt. Produziert wurde „Alan, the autistic gardener“ bereits ab 2015 von Channel4. Insgesamt umfasst die Serie im Original bis jetzt sieben Episoden.
Die erste – und einzige – Folge, die man im TLC-Stream findet, schaute ich mit einem Schmunzeln. In vielen Eigenarten der Protagonisten erkannte ich mich selbst wieder. Besonders Aussagen wie „die Möglichkeiten sind unendlich und so lange es nicht perfekt ist, ist es eine Katastrophe. Ich denke zu viel nach, an zu viel gleichzeitig„, erkenne ich mich eins zu eins wieder.
Solche Situationen haben mein Leben bislang immer wieder ins Stocken gebracht, da ich dazu tendiere, Dinge unnötig zu verkomplizieren und mir dadurch selbst im Weg bin. Solche Situationen beginnen bei Kleinigkeiten wie: „wie formuliere ich den Satz, den ich gleich aussprechen werde„, gehen – passend zum Thema und ganz aktuell – über „wie gestalte ich die Linienführung der Beeteinfassung“ und reichen letztendlich zu existentiellen Fragen des Seins. Es werden typische Probleme angesprochen, mit denen Autisten im Alltag zu kämpfen haben. Auch die Schwierigkeiten, sich in die Gesellschaft zu integrieren und einen Job zu finden sind Dinge, die jeder Autist sicher schon erlebte.
Doch die Serie ist keine Auflistung von autistischen Negativmerkmalen, sondern zeigt das Potential, das in den Protagonisten schlummert. Sie zeigt auch wunderbar, wie sehr sich Autisten voneinander unterscheiden. Gerade dieser Aspekt ist wichtig um Aufklärung zum Thema Autismus, insbesondere Asperger-Syndrom zu schaffen. Kein Autist ist gleich, das Spektrum an Variationen ist unendlich. Vielen merkt man ihre Behinderung nicht einmal an, andere fallen direkt auf.
Die Frage, die ich mir stellte, bevor ich den Artikel zur Serie schrieb: schreibe ich über autistische Gärtner oder gärtnernde Autisten? Letztendlich bietet das Thema viele Punkte zum einklinken. Jedoch ist es mir ein persönliches Anliegen, das Thema „Autismus“ explizit zu erwähnen.
Seit dem ich weiß, dass ich selber betroffen bin, habe ich es mir auf die Fahne geschrieben, eine Lanze zu brechen für mehr Aufklärung innerhalb der „Normalo-Gesellschaft“. Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich einen Blick auf folgenden Artikel „kennst Du einen Autisten, kennst Du einen.. „.
Quelle: https://vegetation-daheim.info/2018/05/01/tv-tipp-alan-der-autistische-gaertner/