Nägel mit Köpfen

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Bringt ja nichts, ständig vor seinen Problemen weg zu laufen. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht. Fakt ist: Die Trennung von meiner Ex im Herbst 2017 hat mich zerstört. Psychisch, emotional und vor allem sozial.

In den Jahren zuvor habe ich vieles aufgebaut und erlangt, was in den letzten Monaten komplett in sich zusammenstürzte. Ich bin nicht mehr ich. Jeden Tag diese eine, ständig wiederkehrende Frage: Was wäre wenn? Wenn ich nicht abhängig von dieser Person geworden wäre, ich nicht jeden Tag den Schock der Trennung auf’s Neue erleben würde.

Mit jedem weiteren Tag dreht sich die Abwärtsspirale nur noch weiter und hält mich spürbar von den wichtigen Dingen des Lebens ab. Die emotionale Degenerierung ist Woche für Woche stärker spürbar.

Das Leben, das ich momentan führe, ist toxisch und führt zu nichts, außer dass ich der Person, die es am wenigsten verdient hat, auch nach 20 Monaten noch Aufmerksamkeit und Kapazitäten widme. Aufmerksamkeit und Kapazitäten, die anderswo zu kurz kommen: Im Studium, im Leben – einfach überall.

Wie ich eingangs schrieb: Ab jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht. In den letzten Wochen klapperte ich sämtliche psychosoziale Beratungsstellen des Studentenwerkes in Osnabrück und der Hochschule ab und habe nun hoffentlich die letzte Email verschickt, in der meine letzten 18 Monate beschrieben werden.

Ich hoffe, endlich an der richtigen Stelle angelangt zu sein und fiebere natürlich der Antwort entgegen.

Wenn ich also in absehbarer Zeit über mehrere Wochen hinweg nichts verlauten lasse – Keine Panik! Mittlerweile bin ich für jede Form der Therapie offen, auch wenn dies stationär sein muss.

Die Phase des Aufgabens habe ich längst überwunden. Einmal mit Schläuchen im Hals aufwachen, war mehr als genug. Ein einschneidendes Erlebnis, das mir im Nachhinein Kraft gab. Jedoch auch unfassbare Wut und Hass. Beides Faktoren, die ich endlich begraben möchte.

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