Negative Gedanken

So langsam glaube ich, der Umzug und das Studium sind die beiden größten Fehler der letzten Jahre. Ich bin gnadenlos überfordert. Nicht mit dem Studium per se. Eher mit der Tatsache, die neuen Impressionen nicht verarbeiten zu können und dadurch den Blick fürs Wesentliche zu verlieren.

Mir fehlt die Stütze, die mich in solchen Situationen immer wieder auf die richtige Spur bringen konnte. Statt zu lernen laufe ich 3 Stunden ziellos durch den Supermarkt und werde bereits vom Personal angesprochen. Ich sitze auf dem Sofa und starre 4 Stunden die Wand an. Ich warte. Nur Worauf ich warte, weiß ich nicht. Die Zeit vergeht, ich bekomme nichts erledigt, ich hänge in einer Zeitschleife.

Mir war von vornherein klar, dass ich kaum bis keine neue Kontakte knüpfen würde. Weder zu Kommilitonen, Nachbarn, sonstige. Die Menschen um mich herum sind gesichtslose Silhouetten, die mir Unbehagen bescheren, die ich instinktiv meide. Aber mir war nicht klar, dass mich gerade dieser Fakt momentan an den Rand der Verzweiflung treibt.

In meiner gewohnten Umgebung machte mir das nie etwas aus. Im Gegenteil, ich war froh, den meisten aus dem Weg gehen zu können und mich nicht auf neue Menschen einstellen zu müssen. Zu allem Überfluss reißen jedoch durch die Distanz nun auch die wenigen Kontakte in die Heimat ab.

Wozu das Ganze? Wem will ich eigentlich hier etwas beweisen? Jede Nacht sitze ich wach im Bett und zerbreche mir den Kopf. Was ist in 4 Wochen, was in 4 Monaten? Ich will schlafen, aber komme ich nicht zur Ruhe.

Du magst vielleicht auch

Kommentar verfassen